SETH KINMONT DIRTY WINDOW

AUSSTELLUNG 20. Juni - 20. August 2020   KÖLN

Ausstellungsansichten © by Simon Vogel, Köln

Ausgewählte Werke (zum vergrößern auf Foto klicken) © by Simon Vogel, Köln

DIRTY WINDOW ist die dritte Ausstellung von Seth Kinmont in der Galerie. Gezeigt werden das gleichnamige Bild und zwei Skulpturen aus der CRYSTAL BALL Serie.

DIRTY WINDOW, das Bild, auf dem man das Schaufenster der Galerie sieht, in dem der Künstler und die Straßenszenerie sich spiegeln und gleichzeitig den Innenraum der Galerie, wo seine Skulptur SELF AS CRYSTAL BALL zu erkennen ist. Beide Motive überlagern sich und erzeugen eine rätselhafte Mischung aus optischen und realen Positionen des Dargestellten. Ein Selbstportrait auch, in dem der Künstler mit seiner Skulptur verschmilzt, die ja auch schon als ein Selbstportrait angelegt wurde. Unschwer zu erkennen, ein Amerikaner mit Cowboyhut und gekleidet, wie ein Farmer, der in der Kölner Lindenstraße steht, im Hintergrund die Fassade des Galeriehauses, Ende der 60er Jahre eröffnet, nach Vorbild der 57. Straße in New York. Hier wurden viele amerikanische Künstler das ersten Mal in Europa gezeigt. Für Kinmont ein wichtiger Bezug, weil diese Künstler auch seine Arbeit geprägt haben.

MIRROR, heißt die farbig gefasste Aluminiumskulptur aus der CRYSTAL BALL Serie. Das verbindende Motiv der Serie ist das dokumentierte Scheitern des Versuchs, eine Glaskugel zu gießen. Hier erkennt man am oberen Rand noch die Schalenfragmente einer Kugel über einer kraterförmigen Öffnung. Das eigentliche Zentrum bleibt leer. Die farbige Fassung erzeugt die realistische Wirkung der miteinander verschmolzenen Materialien, wie Erden, Sand und Steinen. Die Seiten eines Bündels aus Papier ragt an einer Stelle raus, ein Notizbuch oder Skizzenheft? Der Realismus der Arbeit läßt aber die Spuren der Fertigung erkennen und wirkt, wie eine Attrappe.

EMPTY, die dritte Arbeit der Ausstellung, ist ein Aluminium Rohguss. Drei Platten, die auseinanderfallen um das leere Zentrum eines Einschlags oder einer Explosion. Hier läßt nichts mehr an eine Kugel erinnern, nur der runde Rand in der Mitte, könnte ein Hinweis sein. Die Wucht des Geschehenen bleibt sichtbar, durch die schräg auseinander kippenden Platten. Wie schon bei MIRROR, bleibt das Fiktionale erhalten, indem manche Stellen nicht ganz ausgeführt sind. Auch liegt die Skulptur nicht vollständig auf dem Boden auf, was man bei dem Gewicht erwarten würde, sondern verrät den Modellcharakter der ursprünglichen abgeformten Materialien.